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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 215

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Die Zeiten der Politik. 215 Krieg, auch Koalitionskrieg genannt (1689 -97) eröffnete fein Kriegsminister Lo uvo is mit schauerlicher Verwüstung der Pfalz. Alle Städte und Dörfer von Pforzheim bis nach Oppenheim, wohl 1200 Ortschaften wurden eingeäschert ; besonders traurig war das Schicksal der Städte Heidelberg, Mannheim, Speyer und Worms. Daneben drangen Mordbrenner wie Melac tiefer nach Deutschland herein und verübten schändliche Frevelthaten. Ludwigs Landheere erfochten auch sonst viele Siege; aber feine Flotte zerstörten die Engländer und fein Land wurde durch die ungeheure Kraftanstrengung so erschöpft, daß er am Ende doch auf Frieden antragen mußte. Dieser erfolgte zu Ryßwick und ließ im Grunde Alles beim Alten, da Ludwig die meisten in biefem Kriege gemachten Eroberungen zurückgab. Und boch schloß Ludwig biefen Frieden nur mit der Aussicht auf einen noch größeren Kampf, der balb ausbrach und der spanische Erbfolgekrieg genannt wirb (1701—14). Spanien nämlich, von dem feit 1640 Portugal wieder losgetrennt war, hatte nach dem Tode Carls 11. keine geraden Erben, allein Seitenerben in Menge, unter denen Ludwig und der deutsche Kaiser Leopold 1. die vornehmsten waren. So entstand ein allgemeiner Krieg, in welchem 7 Mächte, Oesterreich, England, Holland, Preußen, das deutsche Reich, Portugal und Savoyen wider Frankreich aufstanden; denn eine Vergrößerung Frankreichs wurde allgemein gefürchtet. Dieß-mal erfochten Prinz Eugen, österreichischer Oberbefehlshaber, und der englische Feldherr Marlborough die entfcheibenbsten Siege; und der greife König mußte nach und nach alle feine Macht hinsinken sehen. Doch würde zuletzt fein Enkel Philipp König von Spanien; Oesterreich bekam Belgien, Mailanb, Neapel und Sarbinien, und den Englänbern blieb Gibraltar. So nach dem Frieden von Utrecht (1713) und Rastatt (1714). § 85. Nun 1715 starb Ludwig Xiv. Er hatte sich in den letzten Jahren, angeregt durch Frau von Main-tenon, die er heimlich heirathete, einem frömmelnben

2. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 21

1903 - Karlsruhe : Lang
f* — 21 — Vabener. An dies Ereignis knüpft sich die in Wort und Bild verherrlichte Sage von dem Opfertod der 400 Pforzheimer. Tie Folge dieser Niederlage war die Besetzung der Markgrafschaft Turch die kaiserlichen Truppen, und säst den ganzen langen _ Krieg hindurch lasteten die schwersten Bedrückungen auf dem ■armen Volke. Georg Friedrich starb 1638 in der Fremde zu Strasz-burg; der regierende Markgraf mußte gleichfalls flüchtend im Auslande Schutz suchen. Auch nach diesem Kriege konnte das Land fast ein ganzes Jahrhundert nicht zum vollen Frieden kommen; die Raubkriege Ludwigs Xiv., deren schlimme Folgen für die oberrheinischen Gegenden wir bereits bei Baden-Baden kennen gelernt haben, suchten Baden-Dnrlach nicht minder schwer heim. 4* Das Unglücksjahr 1689 brachte furchtbare Verwüstungen über das Land; die meistert Dörfer, Städte und Schlösser fielen der Zerstörungswut der Franzosen zum £pser. Durlach, Mühlburg, Pforzheim wurden ein Raub der Flammen, und die fürstliche Familie mußte nach Basel ihre Zuflucht nehmen, wo der Mark-» graf Bürgerrecht und ein Haus besaß, das noch oftmals in den ^ kriegerischen Wirren ihm und den Seinen Schutz gewähren sollte. Friedrich M agnus, der 1677—>1709 regierte, bewährte ■* sich tn jenen schweren Zeiten als treuer Protestant. Als Ludwig Xiv. in rücksichtsloser Willkür die Anhänger des Ss evangelischen Bekenntnisses in feinem Lande durch Aufhetzung 7 des Edikts von Nantes (1685) des ihnen As dahin gewährten Kx Rechtsschutzes entblößte, nahm unser Markgraf einen Teil der flüchtig gewordenen Glaubensgenossen in feinem Lande aus und ■ siedelte sie in den nahe bei seiner Residenz gelegenen Dörfern ^ .Welsch-Neureuth und Friedrichstal an. Auch der spanische Erb- t folgekrieg, sowie der polnische Erbsolgekrieg brachten der Mark-grafschaft kriegerische Unruhen. Erst feit dem Wiener Frieden e < von 1738 durste sie sich eines lang andauernden Friedens • 1 erfreuen. In die letzte Zeit der Kriegswirren fällt die Regierung t ■ffifltl Wilhelms (1709—1738), der es verstand, trotz der : ~ Ungunst der Verhältnisse, sein Volk miebex-zu einem gewissen___________________ h —Wohlstand zu bringen und durch Tilgung der nach und nach erwachsenen Schuldenlast, durch mancherlei kluge Maßnahmen für die Zukunft eine gedeihliche Entwicklung anzubahnen. Er ^ ^ ist.ber Schöpfer der neuen Haupt- und Residenzstabl f 'S,. 4, i ^ ^l'11u11 Manien trägt. Nach dem, wie etffiähnt, 1 ch(o 15, bi^Karlsburg in Dnrtach, zerstört worben war und der vollständige Bieberaus bau, abgesehen von "den großen Kosten, in den unruhigen Zeitläuften nur äußerst langsam vorwärts schritt, kam der Markgraf, der ohnehin allerlei übsonberliche Neigungen zeigte, ans den Gebanken, Durlach zu verlassen und in dem nahen Harbtwalb ein einsames Jagdschloß

3. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 41

1903 - Karlsruhe : Lang
— 41 — der Gründung des Großherzogtnms unter dem edelsten Fürsten ^ seiner Zeit trotz aller drohende^ Wetterwolken so hoffnungsvoll ' anhebt. , Wir haben oben erzählt, daß es' dem Markgrafen Karl Friedrich gelimgerhear, iyk [einem- Lande durch den französischen Krieg im Jahr 1796 nahe g^Es-Geiahr durch einen Vertrag mit dem Feinde noch rechtzeitig abzuwenden. ^.In dieser Ab-l. Machung nun hatte er nichts Geringeres zugestehen müssen, als" die Abtretung seiner allerdings nicht umfangreichen linksrheinischen Gebiete an die französische Republik,-,mit der Übereinkunft, daß ihm dafür Entschädigung aus den Besitzungen anderer Fürsten des Reiches geboten werde. Diesen Ersatz brachte ihm der sogen. R erchtiiep'u kal i onshanptschlnß vom Jahr 1803, welcher unter dem direkten Einfluß des französischen ersten Konsuls Napoleon Bonaparte die Neuregelung der deutschen Verhältnisse bestimmte. An die Markgrafschaft Baden fielen die rechtsrheinischen Gebiete der Bistümer Konstanz, Basel (Schliengen), Straßburg (Ettenheim und Oberkirch) nrtd Speyer (Bruchsal), . die rechtsrheinische Kurpfalz mit Heidelberg und Mannheim,/ die Herrschaften Lichtenan und Lahr, die Abteien Schwarzach, Frauenalb, Allerheiligens Lichtental, , Gengenbach, Ettenheim-Münster, Petershausen, Reichenau, Öhningen, Schüttern und Salem, sowie die Reichsstädte Überlingen, Psnllendorf, Offenburg,' Gengenbach, Zell mit dein Re ichs tat Harmersbach.^ insgesamt fast 62 Quadratmeilen mit rund 250000 Einwohnern. Diese Entschädigung war allerdings reichlich bemessen, da die verlorenen Gebiete jenseits des Rheins, die Ämter Beinheim (Elsaß) und Rhod (Pfalz), sowie der badische Anteil der Grafschaft Sponheim, nur 131/2 Quadratmeilen mit 35000 Einwohnern umfaßten. M^lag—luch ^iltfächlich in der Absicht Napoleons, wie er wiederholt versicherte, den von ihm hochgeschätzten Fürsten sür seine längst erprobten und allgemein anerkannten Regententngenden zu belohnen; darum wurde mit dem Gebietszuwachs gleichzeitig eine Rangerhöhung verbunden: der bisherige Markgraf von Baden erhielt die Würde eines Kurfürsten verliehen. König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen gab seiner Freude über diese Ehrung mit folgenden Worten vor der Öffentlichkeit Ausdruck: „Unter den mannigfaltigen Veränderungen, welche das Entschädigungswerk für Deutschland zur Folge gehabt, konnte keine mit so allgemeiner Zustimmung ausgenommen werden, als die Erhebung des Markgrafen von Baden zur Würde eines Kurfürsten des Deutschen Reiches. Wir erkennen mit all' unsern Mitständen in dieser Auszeichnung nur ein gerechtes Zeichen der Achtung für das ehrwürdige Vorbild, welches seine Regententugenden

4. Die mittlere und neue Welt - S. 237

1873 - München : Lindauer
237 Heidelberg,Mannheim, Worms, Speier, Frankenthal, Alzei, Oberwesel, Andernach, Kochem, Kreuznach, Oppenheim, Ladenburg, Weinheim, Heppenheim, Durlach, Bruchsal, Nastadt, Baden, Breiten, Pforzheim u. s. w., im Ganzen 1400 Ortschaften, wurden auf Befehl des Generals M e la c verbrannt, die Einwohner auf französisches Gebiet getrieben und auf die schändlichste Weise mißhandelt. Diese Gräueltaten führten den Kaiser Leopold I und die Niederlande in einen Kriegsbund, dem auch England, Spanien und Savoyen beitraten. Eine Abteilung Franzosen unter dem Marschall Luxembourg siegte in den Niederlanden 1690 bei Flenrns über die Holländer, 1692 bei ^teen-korken und 1693 bei Neerwinben über Wilhelm Iii von England; eine andere Abteilung Franzosen, von dem Marschall Catinat geführt, eroberte 1693 fast ganz Savoyen, eine dritte Abteilung kämpfte an den Pyrenäen glücklich gegen die Spanier. Dagegen war 1692 die französische Wte durch die englisch: holländische in der großen Seeschlacht am Vorgebirge la Hogne beinahe aufgerieben worden Dem Herzoge von Savoyen wurde 1696 in dem Separatfrieden zu Turin alles verlorene Gebiet zurückgegeben. Zwischen den übrigen kriegführenden Mächten kam 1097 zu Ryswijk (ein Dorf in den Niederlanden) ein Friedenskongreß zu Stande. Spanien erhielt die ihm weggenommenen Besitzungen bis auf 82 Ortschaften in Belgien zurück, Deutschland mußte das Elsaß mit der Festung Straß bürg und einen Teil des Speiergaues (das Gebiet südlich von der Queich) förmlich an Frankreich abtreten, die Herzogin von Orleans erhielt für ihre Ansprüche auf die Pfälzische Allodial-Erbschaft 300,000 Scudi (1 röm. Scudi = 1 Thlr. 13 Sgr.) bezahlt, Pfalz-Simmern kam an Philipp von Pfalz-Neuburg. Dieser Friede hieß im Vol^mnnde der Friede „Reißweg". Während des spanischen Erbfolgekrieges (s. ß-58) verzehrte Frankreich seine beste Kraft im Kampfe gegen die in den Sevennen wohnenden Reformierten (Nachkömmlinge derwaloenser), die um ihres Glaubens willen harte Bedrängniß erlitten und sich deshalb 1701 empört hatten. Die Eamisards (so nannte man die Streiter aus dem Sevennenvolke. nach ihrer Kleidung, der leiuerueu Blouse) trieben unter ihrem tapferen Führer Eavalierden Widerstand auf’s äußerste, Ns man 1705 in der Bedrängniß des spanischen Erbfolgekriegs von ibrer Verfolgung abstand. Ludwig Xiv starb 1715, nachdem er durch feine lange ^-iß-regierung T)en'grund zu dem entsetzlichen Elende gelegt hatte, welches spater die gewaltigen Erschütterungen in und außer Frankreich hervorrief. Ihm folgte auf dem Trone fein zweiter Urenkel, Ludwig Xv (1715—1774), ein Knabe von fünf Jahren, für welchen anfangs (bis 1723) der durch Irreligiosität und Unsittlich--feit berüchtigte Herzog Philipp von Orleans (der Sohn von

5. Alte Geschichte - S. 77

1872 - Mainz : Kunze
77 klarte be5 dürften, unterftüfct oon feiner Gutter ^Sargfatig; mit £ülfe [einer Sßerbinbungen in ©riedjenlanb, mittelbar (durch £9= fanberä Einfluß) oott ©parta unterfingt, fammelt er neben reifen barbarifdfjen Gruppen eine ^ettenifc^e ©ölbnermacht oon 13000 2)^ann unter oerfcljiebenen ^üfjrern, bereit bebeutenbfter der lafebämonifche $lücf)tling ^learc^oä. $ieht burtfj Ä'letnafien ohne 2£iberftanb gu ftnben: erft am Euphrat, rco e§ §ur Umfe^r gu fpät, erfahren die Seltenen ba3 eigentliche 3iel der Ejcpebition, die Entthronung be§,£önig3; einige Xagemarfd^e oonsabtylon, bei dem ©orfe Äuna^a, 3ufammenftofe striven dem^eere beäegruäunb dem Oteid^g^eer be3 Sirtayeryeä. $ollftänbiger und unblutiger ©ieg der hellenifdfjen ©ölbner auf dem regten ftlügel; durch den gleichzeitigen £ob des Egruä im Zentrum in eine gefährliche S^ieberlage oertoanbelt (401). 9tadhbem sie eine furje 3eit in einem trügerifchen ^ertragsoerhältnifc jurn föönig geftanben, oottenbet die £ücfe beä ©atrapen Stiffapherne§, der ihre Rührer gu einer "Unterrebung oerlocft und auio dem 3bege räumt, baio äkr^toeifelte ijrer Sage mitten im feinblichen fianbe, 300 teilen oon der ^eimath* 2luf Anregung be3 2ltheners> £ e n o p h o n neue Rührer geroählt: den Oberbefehl führt der Safone Eheirifophoä, — der eigentliche Seiter beä berühmten O^ücfjugg der 3ehn*aufenb oon den (Grenzen $ftebiens> und 3lrmenien§ durch Äurbiftan, Armenien bis> £rape= gunt, too sie die „gajtliche ©ee", ba§ fcfjroarge 'äfteer toieber begrüben, toar der gührer be3 üftachtrabä, Xenophon, der in feiner 21 nab af is den Saaten biefes roanbernben Äriegerftaats ein raürbigeä £)enftnal gefegt hat., b. Sdie ionifcheit ©täbte, toelche gu Etyru3 gehalten, fchicfen auä furcht oor der O^ad^e be§ Stiffapherneä nach ©parta. $)ie hegemo= nifcf)e Stellung ©partaä, zugleich den Einzelner toecfenb, matfjt aussnmrtige Unternehmungen für die ©partaner jur ’Jtothroens bigfeit. ©enbung des> Xhimbron, dann beä $)erft)liba3, 396 39ft beä Slgeftlaoä, roeld^er 2 3a^re früher den c£hron beftiegen hat Snnere ^uftänbe ©partas: die Ijöchfte «Dkc^t hat ba3 Epl;oren= lollegium, neben toelchem die Könige nur auäführenbe, rechens fd^aftäpflichtige S3ehorbe; die urfprüngliche (Gleichheit der ©pars tiaten ist der brücfenben Oligarchie einer fleinen ^inber = S ah 1/ der bfxoini ober (Gleichen geroid^en, die alte Einfachheit borifcfjer ©itte oerfchtounben. ßgfanberä äöunfdf), die alte 5£hronfi;)f9erorbnung gu feinen ©unften ju änbern, nid)t oerroirflicht, daher durch feinen Einfluß, gegen ba§ Orafel oom „hinfenben Ä'önigthum" Slgefilaoä erhoben, in beffen Eharafter £t|fanber jeboch sich täufd&t. ^achbem

6. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 200

1916 - Erfurt : Keyser
— 200 — Halter, General d'alton, zog sich mit der Besatzung ans den Petersberg und die Cyriaksbnrg zurück. Auch das Brühler und Andreastor blieben im Besitz der Franzosen. Die letzten verließen am 16. Mai 1814 die Stadt. — Erfurt war nun wieder preußisch. Eine der erstell und wichtigsten Aufgaben der Stadt war die Errichtung von Lazaretten für die erkrankten preußischen Soldaten. Viele Bürger nahmen auch an dem Kriegszng gegen Napoleon teil. Als Freiwillige eilten sie zu den Fahnen und bildeten Landwehr und Landsturm nach prenßischem Muster. Am 4. März 1814 wurden die freiwilligen Jäger in der Kaufmannskirche eingesegnet, und am 12. März marschierten sie nach Frankreich ab. Bereits am 25 März überschritten sie bei Oppenheim den Rhein. Aber schon in Nancy ereilte sie die Nachricht von Napoleons Gefangennahme und Verweisung nach der Insel Elba. Sobald der erste Pariser Friede geschlossen war, zogen die Heere der Verbündeten in die Heimat zurück. Dabei konnten die Bürger ihren geliebten König in Erfurts Mauern begrüßen. — Noch waren aber die Verhandlungen des Wiener Kongresses nicht beendet, als der Krieg von neuem ausbrach. Diesmal war die Teilnahme ain Kampfe für die Erfurter Landwehr und die freiwilligen Jäger weit ehrenvoller. Sie kämpften mit in der Schlacht bei Belle-Alliance und hatten Anteil an dem Ruhme dieses Tages. Der zweite Pariser Friede beendete den Feldzng mit Frankreich. — Durch den Wiener Kongreß, der am 8. Juni 1815 mit der Unter- zeichnung der Bundesakte endete, erhielt Preußen die größere Hälfte des Königreiches Sachsen: Merseburg, Gefell, den Thüringer Kreis und Henneberg. Es bildete daraus mit deu schon früher preußisch geweseneu oder gewordenen Gebieten im Nieder- und Obersächsischen Kreise (Magde- bürg, Grafschaft Hohnstein, Mühlhauseu, Eichsfeld, Stadt und Gebiet Erfurt) die Provinz Sachsen. Sie war eine von den 8 Provinzen, in die der preußische Staat durch die neue Verwaltungseinrichtung geteilt wurde. Ost- und Westprenßen waren damals noch eine Provinz. An der Spitze jeder Provinz stand ein Oberpräsident. Sie zerfiel in zwei oder mehr Regierungsbezirke. In der Provinz Sachsen wurden Regierungen in Magdeburg. Merseburg und „zu Erfurt in Thüringen" errichtet. Magde- bürg wurde zugleich der Sitz des Oberpräsidenten. Am 3. April 1816 trat die Regierung zu Erfurt ihre Tätigkeit au. In Nr. 2 des Amts- blattes vom 5. April 1816 verkündete sie, daß der Regierungsbezirk in nenn Kreise geteilt sei. Unter ihnen war der Stadtkreis Erfurt mit 14 500 Einwohnern und der gleichnamige Landkreis mit 12 588 Ein- wohnern. Anfangs waren Stadt- und Landkreis voneinander getrennt. Sie standen auch unter verschiedener Verwaltung. Später hielt man eine andere Ordnung für besser. Der Landrat wurde 1818 zugleich Ober- bürgermeister. Die Geschäftsführung der Kreise blieb aber getrennt. 1831 wurde die Vereinigung beider Ämter in einer Person wieder aufgehoben, und Erfurt wählte von nun an seinen eigenen Oberbürgermeister. Es geschah dies zum ersten Male 1833. Doch bildeten Stadt und Land bis zum Jahre 1872 einen gemeinschaftlichen Kreis. Am 1. Jannar 1872

7. Bd. 2 - S. 145

1873 - Köln : Schwann
— 145 — Flammen; nach ein paar Stunden war sie ein Stein- und Aschenhaufen. Auch der Dom mit den dorthin gebrachten Sachen sank in Asche. Aehnliches Schicksal wie Worms traf Speier; die Gräber der Kaiser wurden aufgewühlt, die Gebeine zerstreut. Man versprach den Bürgern 400 Wagen, auf denen sie ihre besten Sachen fortbringen könnten. Kaum waren sie bepackt, als die Franzosen sie hohnlachend in Beschlag nahmen. Der Dom mit den dort aufgehäuften Sachen wurde auch hier gegen Versprechen in Brand gesteckt. Frankenthal, Alzei, Oberwesel, Andernach, Meisenheim, Bacherach, Cochem, Kreuznach sanken in Asche, die Einwohner wurden gemordet oder nach Frankreich geschleppt. Dann setzten die Mordbrenner ihr gräßliches Geschäft auf dem rechten Rheinufer fort. Mannheim, Oppenheim, Ladenburg, Weinheim, Heppenheim, Durlach, Bruchsal, Rastadt, Germersheim, Baden, Pforzheim wurden verbrannt. Auch am Niederrhein streiften französische Mordbrenner und verheerten das Jülich'sche, Lüttich'sche und Bergische. Die Franzosen wiesen ein Verzeichniß von 1200 Städten und Dörfern vor, die noch verbrannt werden sollten. — Da erschien endlich eine Reichsarmee, welche die Franzosen zurücktreiben sollte. Aber die Deutschen waren wieder nicht emig, ihre Armee in kläglichem Zustande, und der Feldzug beschränkte sich aus zwecklose Märsche und unbedeutende Gefechte. Ludwig Xiv. hatte indeß durch seinen Uebernmth nicht nur Deutschland, sondern auch Spanien, Holland und England gegen sich unter die Waffen gerufen. "Diesen vereinten Kräften war er nicht gewachsen; deshalb schloß er mit dem Kaiser und dem Reiche Frieden. Er gab die verheerten Rheinlande und auch einige Festungen heraus; Straßburg aber und die übrigen Städte im Elsaß behielt er. Klein, Bilder a. d. vaterl. Geschichte. Ii. 10

8. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 370

1895 - München : Oldenbourg
870 3. Kaiserslautern. Treue zu belohnen, welche sie gegen seine Person und Sache an den Tag gelegt hatten. Im Jahre 1378 kam sie vom Reiche an die Kurpfalz, und die Hohenstaufen- burg wurde jetzt Sitz des kurpfälzischen Amtmannes. Kurfürst Friedrich Iii. wies seinem Sohne Johann Kasimir 1576 die zwei Ämter Neustadt und Kaiserslautern zu und Ipgte ihm ans Herz, die in Frankenthal, Lambrecht und Otterberg angesiedelten, aus den Niederlanden ge- flüchteten Wallonen in der Ausübung ihres Glaubens mächtig zu schützen. Da war denn Lautern wieder fürstliche Residenz. Aber „das Fürstentum Lautern“ hörte bald wieder auf, da Johann Kasimir als Vormund der Kinder seines früh verstorbenen Bruders nach Heidel- berg zog. — Während des dreissigjährigen Krieges wurde die Stadt abwechselnd von den Spaniern, den Schweden, den Österreichern und den Franzosen eingenommen und in Besitz gehalten. Am härtesten war ihre Bedrängnis im Jahre 1635, wo sie nach einer vierwöchentlichen Be- lagerung von den Österreichern erstürmt, geplündert und zerstört wurde. Fünfzehnhundert Einwohner sollen bei dieser Gelegenheit das Leben verloren haben. Im spanischen Erbfolgekriege liess der französische General von Horn die meisten Türme und Mauern der Stadt abbrechen, das Schloss aber mit Pulver sprengen und durch Brand zerstören. Die Hauptmauern blieben zwar stehen; ein Teil der Gebäude wurde sogar als Wohnung der kurpfälzischen Beamten wieder hergestellt. Aber während der französischen Revolution kam das Ganze in Privathände und wurde nach und nach abgebrochen, so dass heute nur noch unbedeutende Spuren davon übrig sind. Auch sonst finden sich in der so alten Stadt nur wenige Reste der Vorzeit, und ausser den Kirchen und einigen Teilen der Stadtmauer sind nur noch Bruch- stücke aus derselben vorhanden. In den französischen Revolutionskriegen wurden hier mehrere Schlachten ge-

9. Geschichtstabellen - S. 84

1882 - Berlin : Gaertner
84 Die schwäbisch-fränkische Terrasse, die oberrheinische Tiefebene. harten Kämpfen, 2 Jahrhunderte später, wiedergewonnen. Zwischen dem obern 111 und dem Rheine, auf einem Felsen, Breisach, von Bernhard von Weimar für Frankreich erobert und definitiv erst im Rastatter Frieden wiedergewonnen. Nördlich von Strafsburg, nahe der Grenze der Rheinpfalz, an der Strafse von Metz über den Rhein, Weifsenburg, Wörth, die ersten Siegesplätze im letzten Kriege. In Baden liegen noch Safsbach bei Kehl, wo Turenne fiel, Philippsburg, südwestlich von Heidelberg, das von den Franzosen nach vorübergehendem Besitze im Ryswicker Frieden herausgegeben wurde, Waghäusel — Sieg des Prinzen Wilhelm über die Republikaner — und Durlach — Stammsitz einer Fürstenlinie —, beide in der Nähe von Karlsruhe; Offenburg, südlicher. Bei Kaiserslautern in d er Rh einpfalz, auf dem Wege von Mainz nach Metz, siegten die Preußen wiederholt gegen die französischen Republikaner; Hambach, Schauplatz wüster Versammlung. Speier, indessen Dome die fränkischen und andere Kaiser ruhen, sehr häufig zu den Reichsversammlungen gewählt, lange der Sitz des Reichskammergerichtes, im Pfälzischen Kriege von den Franzosen niedergebrannt. Worms, die alte Hauptstadt der Burgunder, heute eine kleine Mittelstadt in Hessen-Darm stadt. Hier fand Heinrich Iv. einst Zuflucht, wurde das Konkordat abgeschlossen, das den Investiturstreit beendete, auf dem Reichstage das Reichskammergericht eingeführt und der ewige Landfriede beschlossen, auf einem ändern Luther zurückgewiesen; die Franzosen zerstörten es ebenfalls im Pfälzischen Krieg. In der Nähe von Worms fiel König Adolf gegen Albrecht von Österreich. Zu Oppenheim, nördlich davon, wurde Konrad Ii. zum Kaiser gewählt. Ingelheim, weiter nach Norden, seit Karl dem Grofsen häufig der Ort von Versammlungen, ebenso Tribur, rechts vom Rheine. Seine Bedeutung hat behalten Mainz, das Bollwerk des Reiches gegen die Eroberungsgelüste der Franzosen, am Kreuzungspunkte vieler Strafsen gelegen. Hier war Bonifacius der erste Erzbischof Deutschlands, hielt Friedrich Bar-barrossa ein glänzendes Reichsfest und erfand Gutenberg die Buchdruckerkunst. Die Stadt nahm die französischen Revolutionsheere auf, wurde aber schon im ersten Revolutionskriege wiedergewonnen. Von ähnlicher Bedeutung sind Metz, im deutschen Lothringen, am Beginne der Thalerweiterung der Mosel und dem Knotenpunkte der Strafse von Mannheim, Mainz, Coblenz, Trier, Luxemburg, durch Verrat des Moritz von Sachsen verloren, durch riesige Kämpfe im letzten Kriege wiedergewonnen — die Schlachtfelder Colombey-Courcelles, Vionville-Mars la Tours, Gravelotte-St. Privat, westlicher Spicheren — und Frankfurt am Main, das Zentrum aller Verkehrslinien des mittleren Deutschlands, wo zugleich die Strafsen aus Thüringen, Sachsen, Böhmen, der Rheintiefebene und Frankreich Zusammentreffen. Frankfurt war der Ort der Kaiserwahl, dann auch der Kaiserkrönung, endlich Sitz des deutschen Bundestages. Hier wurde der letzte Friede zwischen Deutschland und Frankreich geschlossen, 5 Jahre vorher verlor die Stadt ihre Reichsunmittelbarkeit. Wegen seiner Bedeutung als Verkehrsstrafse ist der Main oft der Schauplatz kriegerischer Ereignisse gewesen: bei der h. preufsischen Stadt Hanau, an der Mündung der Kinzig in den Main, suchte einst vergeblich der bayerische General Wrede Napoleon den Rückzug zu verlegen, bei Dettingen, unterhalb Aschaffenburg — Schlachtort im Deutschen Kriege —, siegte im spanischen Erbfolgekriege der englische König Georg, bei Würzburg, das ein grofses Bistum im Mittelalter war, siegte der Erzherzog Karl

10. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 75

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 75 — 70. Der Rastatter Gesandtenmord. (Obser: Denkwürdigkeiten des Markgrafen Wilhelm b. Baden. Heidelberg 1906. S. 11 f.) Den 28. April 1799 löste sich der Kongreß (zu Rastatt) durch den Gesandtenmord plötzlich auf. Recht wohl erinnere ich mich, wie der Kutscher Glaßner, der mit Pferden meines Vaters die französischen Gesandten Bonnier, Roberjot und Jean Debry gefahren hatte, von dem schrecklichen Ereignis erzählte, das meinen Vater in große Verlegenheit setzte. Am 13. April war der kaiserliche Bevollmächtigte von Rastatt abgereist, nachdem er den Kongreß für vertagt erklärt hatte. Die übrigen deutschen Gesandten wollten anfangs in Verbindung mit den französischen den Kongreß fortsetzen, hoben ihn aber schon zehn Tage nachher ebenfalls auf. Die französischen Gesandten reisten hierauf am 28. April abends von Rastatt ab, nachdem ihnen der österreichische Oberst Barbaczy, welcher die in der Umgegend stehenden kaiserlichen Truppen befehligte, den längeren Aufenthalt untersagt hatte. Eine Viertelstunde vor Rastatt wurden sie von Reitern, welche die Uniformen der Szeklerhufaren trugen, überfallen und aller ihrer Papiere beraubt. Sie selbst wurden aus den Wagen gerissen, zwei von ihnen getötet; Jean Debry rettete sich nur dadurch, daß er in einen Graben kroch. Die Frauen und Diener dursten ihre Reise fortsetzen. Man hielt diesen Gesandtenmord für ein Werk der französischen Direktoren, welche dadurch den Volkshaß gegen Österreich hätten wecken wollen. Der Platz, wo dies geschah, liegt bei dem Dorfe Rheinau, auf dem Weg nach Steinmauern und Selz. (Die Ansicht der meisten Geschichtsforscher ist heute die, daß die Tat wirklich durch österreichische Husaren begangen wurde, aber nur auf ein Mißverständnis, d. h. auf einen falsch verstandenen Befehl zurückzuführen ist.) 71. Die Gefechte bei Renchen und Oberkirch am 4. Juli 1799. (Polit. Korrespondenz Karl Friedrichs. Bd. Iii, 259.) Um 2 Uhr griffen die Franzosen zwischen Appenweier und Renchen mit 4 Bataillonen Infanterie, meist Grenadiers, und
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TM Hauptwörter (200)200

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