Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Iii. Die Zeiten der Politik. 215
Krieg, auch Koalitionskrieg genannt (1689 -97) eröffnete fein Kriegsminister Lo uvo is mit schauerlicher Verwüstung der Pfalz. Alle Städte und Dörfer von Pforzheim bis nach Oppenheim, wohl 1200 Ortschaften wurden eingeäschert ; besonders traurig war das Schicksal der Städte Heidelberg, Mannheim, Speyer und Worms. Daneben drangen Mordbrenner wie Melac tiefer nach Deutschland herein und verübten schändliche Frevelthaten. Ludwigs Landheere erfochten auch sonst viele Siege; aber feine Flotte zerstörten die Engländer und fein Land wurde durch die ungeheure Kraftanstrengung so erschöpft, daß er am Ende doch auf Frieden antragen mußte. Dieser erfolgte zu Ryßwick und ließ im Grunde Alles beim Alten, da Ludwig die meisten in biefem Kriege gemachten Eroberungen zurückgab. Und boch schloß Ludwig biefen Frieden nur mit der Aussicht auf einen noch größeren Kampf, der balb ausbrach und der spanische Erbfolgekrieg genannt wirb (1701—14). Spanien nämlich, von dem feit 1640 Portugal wieder losgetrennt war, hatte nach dem Tode Carls 11. keine geraden Erben, allein Seitenerben in Menge, unter denen Ludwig und der deutsche Kaiser Leopold 1. die vornehmsten waren. So entstand ein allgemeiner Krieg, in welchem 7 Mächte, Oesterreich, England, Holland, Preußen, das deutsche Reich, Portugal und Savoyen wider Frankreich aufstanden; denn eine Vergrößerung Frankreichs wurde allgemein gefürchtet. Dieß-mal erfochten Prinz Eugen, österreichischer Oberbefehlshaber, und der englische Feldherr Marlborough die entfcheibenbsten Siege; und der greife König mußte nach und nach alle feine Macht hinsinken sehen. Doch würde zuletzt fein Enkel Philipp König von Spanien; Oesterreich bekam Belgien, Mailanb, Neapel und Sarbinien, und den Englänbern blieb Gibraltar. So nach dem Frieden von Utrecht (1713) und Rastatt (1714).
§ 85. Nun 1715 starb Ludwig Xiv. Er hatte sich in den letzten Jahren, angeregt durch Frau von Main-tenon, die er heimlich heirathete, einem frömmelnben
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Leopold Leopold Eugen Eugen Marlborough Philipp_König Philipp Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Pforzheim Oppenheim Heidelberg Mannheim Speyer Worms Deutschland Spanien Carls Oesterreich England Holland Portugal Frankreich Frankreichs Spanien Oesterreich Belgien Mailanb Neapel Utrecht Rastatt Main-tenon
f*
— 21 —
Vabener. An dies Ereignis knüpft sich die in Wort und Bild verherrlichte Sage von dem Opfertod der 400 Pforzheimer.
Tie Folge dieser Niederlage war die Besetzung der Markgrafschaft Turch die kaiserlichen Truppen, und säst den ganzen langen _ Krieg hindurch lasteten die schwersten Bedrückungen auf dem ■armen Volke. Georg Friedrich starb 1638 in der Fremde zu Strasz-burg; der regierende Markgraf mußte gleichfalls flüchtend im Auslande Schutz suchen. Auch nach diesem Kriege konnte das Land fast ein ganzes Jahrhundert nicht zum vollen Frieden kommen; die Raubkriege Ludwigs Xiv., deren schlimme Folgen für die oberrheinischen Gegenden wir bereits bei Baden-Baden kennen gelernt haben, suchten Baden-Dnrlach nicht minder schwer heim.
4* Das Unglücksjahr 1689 brachte furchtbare Verwüstungen über das Land; die meistert Dörfer, Städte und Schlösser fielen der Zerstörungswut der Franzosen zum £pser. Durlach, Mühlburg,
Pforzheim wurden ein Raub der Flammen, und die fürstliche Familie mußte nach Basel ihre Zuflucht nehmen, wo der Mark-» graf Bürgerrecht und ein Haus besaß, das noch oftmals in den ^ kriegerischen Wirren ihm und den Seinen Schutz gewähren sollte.
Friedrich M agnus, der 1677—>1709 regierte, bewährte ■* sich tn jenen schweren Zeiten als treuer Protestant. Als Ludwig Xiv. in rücksichtsloser Willkür die Anhänger des Ss evangelischen Bekenntnisses in feinem Lande durch Aufhetzung 7 des Edikts von Nantes (1685) des ihnen As dahin gewährten Kx Rechtsschutzes entblößte, nahm unser Markgraf einen Teil der flüchtig gewordenen Glaubensgenossen in feinem Lande aus und ■ siedelte sie in den nahe bei seiner Residenz gelegenen Dörfern ^ .Welsch-Neureuth und Friedrichstal an. Auch der spanische Erb-
t folgekrieg, sowie der polnische Erbsolgekrieg brachten der Mark-grafschaft kriegerische Unruhen. Erst feit dem Wiener Frieden e < von 1738 durste sie sich eines lang andauernden Friedens • 1 erfreuen. In die letzte Zeit der Kriegswirren fällt die Regierung t ■ffifltl Wilhelms (1709—1738), der es verstand, trotz der
: ~ Ungunst der Verhältnisse, sein Volk miebex-zu einem gewissen___________________
h —Wohlstand zu bringen und durch Tilgung der nach und nach erwachsenen Schuldenlast, durch mancherlei kluge Maßnahmen für die Zukunft eine gedeihliche Entwicklung anzubahnen. Er ^
^ ist.ber Schöpfer der neuen Haupt- und Residenzstabl f 'S,. 4, i ^ ^l'11u11 Manien trägt. Nach dem, wie etffiähnt,
1 ch(o 15, bi^Karlsburg in Dnrtach, zerstört
worben war und der vollständige Bieberaus bau, abgesehen von "den großen Kosten, in den unruhigen Zeitläuften nur äußerst langsam vorwärts schritt, kam der Markgraf, der ohnehin allerlei übsonberliche Neigungen zeigte, ans den Gebanken, Durlach zu verlassen und in dem nahen Harbtwalb ein einsames Jagdschloß
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Friedrich Friedrich Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Friedrich_M Friedrich Ludwig_Xiv Ludwig Wilhelms Wilhelms
— 41 —
der Gründung des Großherzogtnms unter dem edelsten Fürsten ^ seiner Zeit trotz aller drohende^ Wetterwolken so hoffnungsvoll ' anhebt. ,
Wir haben oben erzählt, daß es' dem Markgrafen Karl Friedrich gelimgerhear, iyk [einem- Lande durch den französischen Krieg im Jahr 1796 nahe g^Es-Geiahr durch einen Vertrag mit dem Feinde noch rechtzeitig abzuwenden. ^.In dieser Ab-l. Machung nun hatte er nichts Geringeres zugestehen müssen, als" die Abtretung seiner allerdings nicht umfangreichen linksrheinischen Gebiete an die französische Republik,-,mit der Übereinkunft, daß ihm dafür Entschädigung aus den Besitzungen anderer Fürsten des Reiches geboten werde. Diesen Ersatz brachte ihm der sogen.
R erchtiiep'u kal i onshanptschlnß vom Jahr 1803, welcher unter dem direkten Einfluß des französischen ersten Konsuls Napoleon Bonaparte die Neuregelung der deutschen Verhältnisse bestimmte. An die Markgrafschaft Baden fielen die rechtsrheinischen Gebiete der Bistümer Konstanz, Basel (Schliengen), Straßburg (Ettenheim und Oberkirch) nrtd Speyer (Bruchsal), . die rechtsrheinische Kurpfalz mit Heidelberg und Mannheim,/ die Herrschaften Lichtenan und Lahr, die Abteien Schwarzach, Frauenalb, Allerheiligens Lichtental, , Gengenbach, Ettenheim-Münster, Petershausen, Reichenau, Öhningen, Schüttern und Salem, sowie die Reichsstädte Überlingen, Psnllendorf, Offenburg,' Gengenbach, Zell mit dein Re ichs tat Harmersbach.^ insgesamt fast 62 Quadratmeilen mit rund 250000 Einwohnern. Diese Entschädigung war allerdings reichlich bemessen, da die verlorenen Gebiete jenseits des Rheins, die Ämter Beinheim (Elsaß) und Rhod (Pfalz), sowie der badische Anteil der Grafschaft Sponheim, nur 131/2 Quadratmeilen mit 35000 Einwohnern umfaßten. M^lag—luch ^iltfächlich in der Absicht Napoleons, wie er wiederholt versicherte, den von ihm hochgeschätzten Fürsten sür seine längst erprobten und allgemein anerkannten Regententngenden zu belohnen; darum wurde mit dem Gebietszuwachs gleichzeitig eine Rangerhöhung verbunden: der bisherige Markgraf von Baden erhielt die Würde eines Kurfürsten verliehen. König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen gab seiner Freude über diese Ehrung mit folgenden Worten vor der Öffentlichkeit Ausdruck: „Unter den mannigfaltigen Veränderungen, welche das Entschädigungswerk für Deutschland zur Folge gehabt, konnte keine mit so allgemeiner Zustimmung ausgenommen werden, als die Erhebung des Markgrafen von Baden zur Würde eines Kurfürsten des Deutschen Reiches. Wir erkennen mit all' unsern Mitständen in dieser Auszeichnung nur ein gerechtes Zeichen der Achtung für das ehrwürdige Vorbild, welches seine Regententugenden
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Friedrich Karl Friedrich Napoleon Allerheiligens_Lichtental Napoleons Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
237
Heidelberg,Mannheim, Worms, Speier, Frankenthal, Alzei, Oberwesel, Andernach, Kochem, Kreuznach, Oppenheim, Ladenburg, Weinheim, Heppenheim, Durlach, Bruchsal, Nastadt, Baden, Breiten, Pforzheim u. s. w., im Ganzen 1400 Ortschaften, wurden auf Befehl des Generals M e la c verbrannt, die Einwohner auf französisches Gebiet getrieben und auf die schändlichste Weise mißhandelt.
Diese Gräueltaten führten den Kaiser Leopold I und die Niederlande in einen Kriegsbund, dem auch England, Spanien und Savoyen beitraten. Eine Abteilung Franzosen unter dem Marschall Luxembourg siegte in den Niederlanden 1690 bei Flenrns über die Holländer, 1692 bei ^teen-korken und 1693 bei Neerwinben über Wilhelm Iii von England; eine andere Abteilung Franzosen, von dem Marschall Catinat geführt, eroberte 1693 fast ganz Savoyen, eine dritte Abteilung kämpfte an den Pyrenäen glücklich gegen die Spanier. Dagegen war 1692 die französische Wte durch die englisch: holländische in der großen Seeschlacht am Vorgebirge la Hogne beinahe aufgerieben worden Dem Herzoge von Savoyen wurde 1696 in dem Separatfrieden zu Turin alles verlorene Gebiet zurückgegeben. Zwischen den übrigen kriegführenden Mächten kam 1097 zu Ryswijk (ein Dorf in den Niederlanden) ein Friedenskongreß zu Stande. Spanien erhielt die ihm weggenommenen Besitzungen bis auf 82 Ortschaften in Belgien zurück, Deutschland mußte das Elsaß mit der Festung Straß bürg und einen Teil des Speiergaues (das Gebiet südlich von der Queich) förmlich an Frankreich abtreten, die Herzogin von Orleans erhielt für ihre Ansprüche auf die Pfälzische Allodial-Erbschaft 300,000 Scudi (1 röm. Scudi = 1 Thlr. 13 Sgr.) bezahlt, Pfalz-Simmern kam an Philipp von Pfalz-Neuburg. Dieser Friede hieß im Vol^mnnde der Friede „Reißweg".
Während des spanischen Erbfolgekrieges (s. ß-58) verzehrte Frankreich seine beste Kraft im Kampfe gegen die in den Sevennen wohnenden Reformierten (Nachkömmlinge derwaloenser), die um ihres Glaubens willen harte Bedrängniß erlitten und sich deshalb 1701 empört hatten. Die Eamisards (so nannte man die Streiter aus dem Sevennenvolke. nach ihrer Kleidung, der leiuerueu Blouse) trieben unter ihrem tapferen Führer Eavalierden Widerstand auf’s äußerste, Ns man 1705 in der Bedrängniß des spanischen Erbfolgekriegs von ibrer Verfolgung abstand.
Ludwig Xiv starb 1715, nachdem er durch feine lange ^-iß-regierung T)en'grund zu dem entsetzlichen Elende gelegt hatte, welches spater die gewaltigen Erschütterungen in und außer Frankreich hervorrief. Ihm folgte auf dem Trone fein zweiter Urenkel,
Ludwig Xv (1715—1774), ein Knabe von fünf Jahren, für welchen anfangs (bis 1723) der durch Irreligiosität und Unsittlich--feit berüchtigte Herzog Philipp von Orleans (der Sohn von
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_I Leopold Marschall_Luxembourg Wilhelm Marschall_Catinat Scudi Philipp_von_Pfalz-Neuburg Philipp Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xv Ludwig Philipp_von_Orleans Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Heidelberg Worms Frankenthal Alzei Oberwesel Andernach Kreuznach Oppenheim Ladenburg Weinheim Heppenheim Durlach Bruchsal Baden Pforzheim Niederlande England Spanien Niederlanden England Hogne Niederlanden Spanien Belgien Deutschland Frankreich Frankreich Frankreich
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
— 200 —
Halter, General d'alton, zog sich mit der Besatzung ans den Petersberg
und die Cyriaksbnrg zurück. Auch das Brühler und Andreastor blieben
im Besitz der Franzosen. Die letzten verließen am 16. Mai 1814 die Stadt. —
Erfurt war nun wieder preußisch. Eine der erstell und wichtigsten
Aufgaben der Stadt war die Errichtung von Lazaretten für die erkrankten
preußischen Soldaten. Viele Bürger nahmen auch an dem Kriegszng
gegen Napoleon teil. Als Freiwillige eilten sie zu den Fahnen und
bildeten Landwehr und Landsturm nach prenßischem Muster. Am 4. März
1814 wurden die freiwilligen Jäger in der Kaufmannskirche eingesegnet,
und am 12. März marschierten sie nach Frankreich ab. Bereits am 25
März überschritten sie bei Oppenheim den Rhein. Aber schon in Nancy
ereilte sie die Nachricht von Napoleons Gefangennahme und Verweisung
nach der Insel Elba. Sobald der erste Pariser Friede geschlossen war,
zogen die Heere der Verbündeten in die Heimat zurück. Dabei konnten
die Bürger ihren geliebten König in Erfurts Mauern begrüßen. — Noch
waren aber die Verhandlungen des Wiener Kongresses nicht beendet, als
der Krieg von neuem ausbrach. Diesmal war die Teilnahme ain Kampfe
für die Erfurter Landwehr und die freiwilligen Jäger weit ehrenvoller.
Sie kämpften mit in der Schlacht bei Belle-Alliance und hatten Anteil
an dem Ruhme dieses Tages. Der zweite Pariser Friede beendete den
Feldzng mit Frankreich. —
Durch den Wiener Kongreß, der am 8. Juni 1815 mit der Unter-
zeichnung der Bundesakte endete, erhielt Preußen die größere Hälfte des
Königreiches Sachsen: Merseburg, Gefell, den Thüringer Kreis und
Henneberg. Es bildete daraus mit deu schon früher preußisch geweseneu
oder gewordenen Gebieten im Nieder- und Obersächsischen Kreise (Magde-
bürg, Grafschaft Hohnstein, Mühlhauseu, Eichsfeld, Stadt und Gebiet
Erfurt) die Provinz Sachsen. Sie war eine von den 8 Provinzen,
in die der preußische Staat durch die neue Verwaltungseinrichtung geteilt
wurde. Ost- und Westprenßen waren damals noch eine Provinz. An
der Spitze jeder Provinz stand ein Oberpräsident. Sie zerfiel in zwei
oder mehr Regierungsbezirke. In der Provinz Sachsen wurden Regierungen
in Magdeburg. Merseburg und „zu Erfurt in Thüringen" errichtet. Magde-
bürg wurde zugleich der Sitz des Oberpräsidenten. Am 3. April 1816
trat die Regierung zu Erfurt ihre Tätigkeit au. In Nr. 2 des Amts-
blattes vom 5. April 1816 verkündete sie, daß der Regierungsbezirk in
nenn Kreise geteilt sei. Unter ihnen war der Stadtkreis Erfurt mit
14 500 Einwohnern und der gleichnamige Landkreis mit 12 588 Ein-
wohnern. Anfangs waren Stadt- und Landkreis voneinander getrennt.
Sie standen auch unter verschiedener Verwaltung. Später hielt man eine
andere Ordnung für besser. Der Landrat wurde 1818 zugleich Ober-
bürgermeister. Die Geschäftsführung der Kreise blieb aber getrennt. 1831
wurde die Vereinigung beider Ämter in einer Person wieder aufgehoben,
und Erfurt wählte von nun an seinen eigenen Oberbürgermeister. Es
geschah dies zum ersten Male 1833. Doch bildeten Stadt und Land
bis zum Jahre 1872 einen gemeinschaftlichen Kreis. Am 1. Jannar 1872
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Nancy Napoleons Jannar
Extrahierte Ortsnamen: Erfurt Frankreich Oppenheim Rhein Napoleons Elba Erfurts Frankreich Merseburg Henneberg Erfurt Sachsen Provinz_Sachsen Magdeburg Merseburg Erfurt Thüringen Erfurt
— 145 —
Flammen; nach ein paar Stunden war sie ein Stein- und Aschenhaufen. Auch der Dom mit den dorthin gebrachten Sachen sank in Asche.
Aehnliches Schicksal wie Worms traf Speier; die Gräber der Kaiser wurden aufgewühlt, die Gebeine zerstreut. Man versprach den Bürgern 400 Wagen, auf denen sie ihre besten Sachen fortbringen könnten. Kaum waren sie bepackt, als die Franzosen sie hohnlachend in Beschlag nahmen. Der Dom mit den dort aufgehäuften Sachen wurde auch hier gegen Versprechen in Brand gesteckt.
Frankenthal, Alzei, Oberwesel, Andernach, Meisenheim, Bacherach, Cochem, Kreuznach sanken in Asche, die Einwohner wurden gemordet oder nach Frankreich geschleppt. Dann setzten die Mordbrenner ihr gräßliches Geschäft auf dem rechten Rheinufer fort. Mannheim, Oppenheim, Ladenburg, Weinheim, Heppenheim, Durlach, Bruchsal, Rastadt, Germersheim, Baden, Pforzheim wurden verbrannt. Auch am Niederrhein streiften französische Mordbrenner und verheerten das Jülich'sche, Lüttich'sche und Bergische. Die Franzosen wiesen ein Verzeichniß von 1200 Städten und Dörfern vor, die noch verbrannt werden sollten. —
Da erschien endlich eine Reichsarmee, welche die Franzosen zurücktreiben sollte. Aber die Deutschen waren wieder nicht emig, ihre Armee in kläglichem Zustande, und der Feldzug beschränkte sich aus zwecklose Märsche und unbedeutende Gefechte.
Ludwig Xiv. hatte indeß durch seinen Uebernmth nicht nur Deutschland, sondern auch Spanien, Holland und England gegen sich unter die Waffen gerufen. "Diesen vereinten Kräften war er nicht gewachsen; deshalb schloß er mit dem Kaiser und dem Reiche Frieden. Er gab die verheerten Rheinlande und auch einige Festungen heraus; Straßburg aber und die übrigen Städte im Elsaß behielt er.
Klein, Bilder a. d. vaterl. Geschichte. Ii.
10
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Worms Frankenthal Oberwesel Andernach Meisenheim Bacherach Cochem Frankreich Mannheim Oppenheim Ladenburg Weinheim Heppenheim Durlach Bruchsal Germersheim Baden Pforzheim Bergische Deutschland Spanien Holland England
870
3. Kaiserslautern.
Treue zu belohnen, welche sie gegen seine Person und
Sache an den Tag gelegt hatten. Im Jahre 1378 kam
sie vom Reiche an die Kurpfalz, und die Hohenstaufen-
burg wurde jetzt Sitz des kurpfälzischen Amtmannes.
Kurfürst Friedrich Iii. wies seinem Sohne Johann Kasimir
1576 die zwei Ämter Neustadt und Kaiserslautern zu
und Ipgte ihm ans Herz, die in Frankenthal, Lambrecht
und Otterberg angesiedelten, aus den Niederlanden ge-
flüchteten Wallonen in der Ausübung ihres Glaubens
mächtig zu schützen. Da war denn Lautern wieder
fürstliche Residenz. Aber „das Fürstentum Lautern“
hörte bald wieder auf, da Johann Kasimir als Vormund
der Kinder seines früh verstorbenen Bruders nach Heidel-
berg zog. — Während des dreissigjährigen Krieges wurde
die Stadt abwechselnd von den Spaniern, den Schweden,
den Österreichern und den Franzosen eingenommen und
in Besitz gehalten. Am härtesten war ihre Bedrängnis
im Jahre 1635, wo sie nach einer vierwöchentlichen Be-
lagerung von den Österreichern erstürmt, geplündert
und zerstört wurde. Fünfzehnhundert Einwohner sollen
bei dieser Gelegenheit das Leben verloren haben. Im
spanischen Erbfolgekriege liess der französische General
von Horn die meisten Türme und Mauern der Stadt
abbrechen, das Schloss aber mit Pulver sprengen und
durch Brand zerstören. Die Hauptmauern blieben zwar
stehen; ein Teil der Gebäude wurde sogar als Wohnung
der kurpfälzischen Beamten wieder hergestellt. Aber
während der französischen Revolution kam das Ganze
in Privathände und wurde nach und nach abgebrochen,
so dass heute nur noch unbedeutende Spuren davon
übrig sind. Auch sonst finden sich in der so alten Stadt
nur wenige Reste der Vorzeit, und ausser den Kirchen
und einigen Teilen der Stadtmauer sind nur noch Bruch-
stücke aus derselben vorhanden. In den französischen
Revolutionskriegen wurden hier mehrere Schlachten ge-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Johann_Kasimir Johann Lambrecht Johann_Kasimir Johann
84 Die schwäbisch-fränkische Terrasse, die oberrheinische Tiefebene.
harten Kämpfen, 2 Jahrhunderte später, wiedergewonnen. Zwischen dem obern 111 und dem Rheine, auf einem Felsen, Breisach, von Bernhard von Weimar für Frankreich erobert und definitiv erst im Rastatter Frieden wiedergewonnen. Nördlich von Strafsburg, nahe der Grenze der Rheinpfalz, an der Strafse von Metz über den Rhein, Weifsenburg, Wörth, die ersten Siegesplätze im letzten Kriege. In Baden liegen noch Safsbach bei Kehl, wo Turenne fiel, Philippsburg, südwestlich von Heidelberg, das von den Franzosen nach vorübergehendem Besitze im Ryswicker Frieden herausgegeben wurde, Waghäusel — Sieg des Prinzen Wilhelm über die Republikaner — und Durlach — Stammsitz einer Fürstenlinie —, beide in der Nähe von Karlsruhe; Offenburg, südlicher. Bei Kaiserslautern in d er Rh einpfalz, auf dem Wege von Mainz nach Metz, siegten die Preußen wiederholt gegen die französischen Republikaner; Hambach, Schauplatz wüster Versammlung. Speier, indessen Dome die fränkischen und andere Kaiser ruhen, sehr häufig zu den Reichsversammlungen gewählt, lange der Sitz des Reichskammergerichtes, im Pfälzischen Kriege von den Franzosen niedergebrannt. Worms, die alte Hauptstadt der Burgunder, heute eine kleine Mittelstadt in Hessen-Darm stadt. Hier fand Heinrich Iv. einst Zuflucht, wurde das Konkordat abgeschlossen, das den Investiturstreit beendete, auf dem Reichstage das Reichskammergericht eingeführt und der ewige Landfriede beschlossen, auf einem ändern Luther zurückgewiesen; die Franzosen zerstörten es ebenfalls im Pfälzischen Krieg. In der Nähe von Worms fiel König Adolf gegen Albrecht von Österreich. Zu Oppenheim, nördlich davon, wurde Konrad Ii. zum Kaiser gewählt. Ingelheim, weiter nach Norden, seit Karl dem Grofsen häufig der Ort von Versammlungen, ebenso Tribur, rechts vom Rheine. Seine Bedeutung hat behalten Mainz, das Bollwerk des Reiches gegen die Eroberungsgelüste der Franzosen, am Kreuzungspunkte vieler Strafsen gelegen. Hier war Bonifacius der erste Erzbischof Deutschlands, hielt Friedrich Bar-barrossa ein glänzendes Reichsfest und erfand Gutenberg die Buchdruckerkunst. Die Stadt nahm die französischen Revolutionsheere auf, wurde aber schon im ersten Revolutionskriege wiedergewonnen. Von ähnlicher Bedeutung sind Metz, im deutschen Lothringen, am Beginne der Thalerweiterung der Mosel und dem Knotenpunkte der Strafse von Mannheim, Mainz, Coblenz, Trier, Luxemburg, durch Verrat des Moritz von Sachsen verloren, durch riesige Kämpfe im letzten Kriege wiedergewonnen — die Schlachtfelder Colombey-Courcelles, Vionville-Mars la Tours, Gravelotte-St. Privat, westlicher Spicheren — und Frankfurt am Main, das Zentrum aller Verkehrslinien des mittleren Deutschlands, wo zugleich die Strafsen aus Thüringen, Sachsen, Böhmen, der Rheintiefebene und Frankreich Zusammentreffen. Frankfurt war der Ort der Kaiserwahl, dann auch der Kaiserkrönung, endlich Sitz des deutschen Bundestages. Hier wurde der letzte Friede zwischen Deutschland und Frankreich geschlossen, 5 Jahre vorher verlor die Stadt ihre Reichsunmittelbarkeit. Wegen seiner Bedeutung als Verkehrsstrafse ist der Main oft der Schauplatz kriegerischer Ereignisse gewesen: bei der h. preufsischen Stadt Hanau, an der Mündung der Kinzig in den Main, suchte einst vergeblich der bayerische General Wrede Napoleon den Rückzug zu verlegen, bei Dettingen, unterhalb Aschaffenburg — Schlachtort im Deutschen Kriege —, siegte im spanischen Erbfolgekriege der englische König Georg, bei Würzburg, das ein grofses Bistum im Mittelalter war, siegte der Erzherzog Karl
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Weimar Metz Wilhelm Metz Speier Heinrich_Iv Heinrich König_Adolf Adolf Albrecht_von_Österreich Albrecht Konrad_Ii Konrad Karl Karl Friedrich_Bar-barrossa Friedrich Gutenberg Moritz_von_Sachsen Vionville-Mars_la_Tours Napoleon Georg
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Breisach Frankreich Rheinpfalz Rhein Weifsenburg Baden Safsbach Kehl Philippsburg Heidelberg Durlach Karlsruhe Offenburg Mainz Hambach Worms Hessen-Darm Worms Oppenheim Rheine Mainz Deutschlands Lothringen Mannheim Mainz Coblenz Trier Luxemburg Frankfurt Main Deutschlands Sachsen Rheintiefebene Frankreich Frankfurt Deutschland Frankreich Main Hanau Main Dettingen Aschaffenburg Würzburg
— 75 —
70.
Der Rastatter Gesandtenmord.
(Obser: Denkwürdigkeiten des Markgrafen Wilhelm b. Baden. Heidelberg 1906. S. 11 f.)
Den 28. April 1799 löste sich der Kongreß (zu Rastatt) durch den Gesandtenmord plötzlich auf. Recht wohl erinnere ich mich, wie der Kutscher Glaßner, der mit Pferden meines Vaters die französischen Gesandten Bonnier, Roberjot und Jean Debry gefahren hatte, von dem schrecklichen Ereignis erzählte, das meinen Vater in große Verlegenheit setzte. Am 13. April war der kaiserliche Bevollmächtigte von Rastatt abgereist, nachdem er den Kongreß für vertagt erklärt hatte. Die übrigen deutschen Gesandten wollten anfangs in Verbindung mit den französischen den Kongreß fortsetzen, hoben ihn aber schon zehn Tage nachher ebenfalls auf. Die französischen Gesandten reisten hierauf am 28. April abends von Rastatt ab, nachdem ihnen der österreichische Oberst Barbaczy, welcher die in der Umgegend stehenden kaiserlichen Truppen befehligte, den längeren Aufenthalt untersagt hatte. Eine Viertelstunde vor Rastatt wurden sie von Reitern, welche die Uniformen der Szeklerhufaren trugen, überfallen und aller ihrer Papiere beraubt. Sie selbst wurden aus den Wagen gerissen, zwei von ihnen getötet; Jean Debry rettete sich nur dadurch, daß er in einen Graben kroch. Die Frauen und Diener dursten ihre Reise fortsetzen. Man hielt diesen Gesandtenmord für ein Werk der französischen Direktoren, welche dadurch den Volkshaß gegen Österreich hätten wecken wollen.
Der Platz, wo dies geschah, liegt bei dem Dorfe Rheinau, auf dem Weg nach Steinmauern und Selz.
(Die Ansicht der meisten Geschichtsforscher ist heute die, daß die Tat wirklich durch österreichische Husaren begangen wurde, aber nur auf ein Mißverständnis, d. h. auf einen falsch verstandenen Befehl zurückzuführen ist.)
71.
Die Gefechte bei Renchen und Oberkirch am 4. Juli 1799.
(Polit. Korrespondenz Karl Friedrichs. Bd. Iii, 259.)
Um 2 Uhr griffen die Franzosen zwischen Appenweier und Renchen mit 4 Bataillonen Infanterie, meist Grenadiers, und
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Jean_Debry Barbaczy Jean_Debry Karl_Friedrichs Karl Friedrichs